das buch Manager wegen SMS Probleme in Ketten „ Der in London lebende deutsche Manager Joern Schied kettete sich in einem Pariser Telefonladen aus Protest an, weil er von seiner Freundin in Frankreich keine SMS mehr empfangen kann. Das Roamingabkommen zwischen dem französischen und seinem englischen Provider ist wegen interner SMS Abrechnungsmodalitäten aufgehoben, die SMS Weiterleitung gestoppt. „Unsere Liebe wird zerstört“ meint der 39 Jährige, „Seit Tagen reden wir mit beiden Providern, und nichts passiert. SMS ist für uns so wichtig wie Telefongespräche“ bestätige seine Freundin, die seit einem halben Jahr als deutsche Vertreterin in einem internationales Forschungsprojekt an der Sarbonne arbeitet.“ Warum kann Asta mit ihrem deutschen Handy aus Frankreich keine SMS nach England schicken? Zu mir? Warum kommen die nicht an, oder durch, oder was weiß ich. Kostenfreie Servicenummer des Kundendienstes. Eine freundliche Stimme kann keine Auskunft geben. Möchte mit dem nächsthöheren Zuständigen sprechen. Auch Mister Browne kann nicht weiterhelfen, schlägt aber vor, mit unserem Großkundenbetreuer zu reden, er könne mich gerne verbinden. Loswerden, denke ich. Der Kundenbetreuer ist nicht an Problemen interessiert, will einen neuen Tarif verkaufen, zuckt zusammen, als ich den Wunsch äußere, mit seinem Vorgesetzten zu sprechen. Mister Strout sei Verkaufsleiter Europa, und sicher nicht zuständig, meint er verschüchtert. Genau, diesen Mister will ich sprechen. Ich bitte den Kundenbetreuer, es doch einfach zu versuchen, ich könne die Zuständigkeit ja dann direkt mit Mister Strout klären. Er stellt wortlos durch. »Daniel Strout« »Good Morning Sir. Mein Name ist Joern Schied. Ich habe ein Problem mit ihrem Netz. Werde aber seit fast einer Stunde bei ihnen hin und her verbunden, keiner scheint Bescheid zu wissen. Bin jetzt bei ihnen gelandet. Sie sind wohl so etwas wie meine letzte Hoffnung, glaube ich« »Das hört sich ja dramatisch an. Wie kann ich ihnen helfen?« »Meine Freundin, die ein deutsche Handy hat, kann mir seit einigen Tagen plötzlich keine SMS mehr aus Paris schicken. Keiner weiß warum. Das wäre die erste Beziehung, die aufgrund von GSM-Netzen zugrunde geht.« Lacht. Britischer Humor, Verständnis für die Skurrilitäten des Lebens. »Vielleicht solltet Ihr Euch besser öfter mal treffen ... « Süffisant vertraulich. Glaubt er, einen Teenager am Telefon zu haben? »Mister Strout, ich bin Projektmanager einer großen internationalen Bank hier in London, wir sind Großkunde bei Ihnen. Bin viel auf Dienstreisen, meine Freundin arbeitet mit einen Team an der Sarbonne in Paris. Leider lässt es unser Beruf nicht zu, dass wir uns so oft sehen, wie wir uns das wünschen.« »Oh, excuse me please. Ja, das kann ich verstehen. Ein Netzt in Frankreich sagen sie? Kann ich mich intern informieren, sie dann zurückrufen?« Na also, klappt doch. »Selbstverständlich, ich nehme sie beim Wort. Bye bye Mister Strout« Sicher ruft er zurück, ist eine Frage der Ehre, er hat bestimmt das Gefühl, etwas gutmachen zu müssen. Bin trotzdem gespannt. Nach einer halben Stunde. »Hello Mister Schied, habe mich umgehört: die Situation ist folgende: der französische Netzbetreiber nutzt eine SMS Vermittlungstechnologie, die von uns entwickelt wurde, die er aber leider nicht bezahlt hat. Aus diesem Grund haben wir den SMS Eingang von diesem Netz in unseres gesperrt. « »Sie schalten ab, ohne Ihre Kunden zu informieren? Egal. Danke ersteinmal. Wenn ich Sie recht verstehe, heißt das, dass das bei ihren Kollegen vom französischen Netz geregelt werden muss? « »Ja, so sieht es aus. Tut mir für Sie und ihre Freundin leid.« »Und sie könnten nicht vielleicht nur ihre Nummer durchlassen, im Na-men der Liebe sozusagen? « »Das lässt unsere Software leider nicht zu.« Höre ich einen süffisanten Unterton? Er ist jedenfalls amüsiert. »Ach ja, die Computer wieder mal. Trotzdem danke für Ihr Bemühen.« »Gerne geschehen, und viel Glück. Take care« »Thank you Mister Strout, bye bye « Die SMS Kommunikation fehlt mir. Es ist so einfach, ganz egal von wo, ein kurzes Lebenszeichen von sich zu geben, „du, ich denke gerade an Dich“ zu sagen. Bin sicher, die Briten haben das erst bemerkt, nachdem Asta ihre vielen SMS nach England verschickt hat und im Abrechnungssystem auffällige Differenzen festgestellt wurden. Vielleicht sollte ich bei einem Telefonladen in Paris vorbeischauen, ihnen unser SMS Problem erklären. Mich dann an einem Verkaufstisch anketten, nicht eher weggehen, bis endlich was passiert. Vielleicht kann ich ja auch die Presse informieren, wäre ein gefundenes Fressen. Vielleicht werde ich mit Polizeigewalt aus dem Laden entfernt. Foto auf der ersten Seite, Interview mit Asta und mir in Paris. Das wäre ein Spaß. Ist das Leben nicht schön, wenn die einzigen Probleme mit dem Versenden von SMS zu tun haben? Und der Liebe halt? von sturmfisch | 17.03.06, 10:13 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - das buch Geträumte Träume Der Herbstregen verdichtete sich. Im zwölften Stock des gläsernen Bürokomplexes schaltete die Automatik das Hauptlicht im Flur aus. Die überdimensionalen Fenster gaben ihren Blick nun frei in die Dunkelheit dort draußen. Als kämpfte die Stadt gegen die Nacht, streckten sich die Lichterkegel nach dem Himmel, glitzerten zitternd auf dem schwarzen Fluss, der sich einen Weg aus dem Flimmern Londons zu suchen schien.
Joern saß noch immer an seinem Arbeitsplatz. Müde. Die wichtigen Din-ge waren abgeschlossen, seine Kollegen fort ins Wochenende oder zu Benoits House-Warming-Party. Die Telefone im Großraumbüro schwiegen. Er wühlte in einer Schublade nach etwas, womit er sich hinter dem Ohr kratzen konnte. Dort, wo der Hals in den Kopf überging und seine Schattengedanken versuchten, sich festzukrallen. Diesmal aber nicht abzukratzen waren.
In den letzten Wochen hatte Joern viel geredet, er war an diesen Tagen zufrieden mit sich und der Arbeit, sein Projekt ging voran. Es waren erfolgreiche Worte aus seinem professionellen Fundus. An Freitagen wie diesem suchten seine anderen Worte, die wichtigeren, wie er fand, ihren Empfänger. Heimatlos. Seine Exfrau hatte sich als Gesprächspartnerin schon vor Jahren verabschiedet, die Kinder, die erst in 7 Tagen ihr Wochenende wieder bei ihm verbringen würden, konnten diese Sehnsucht nicht stillen. Heute graute es ihm vor dem bevorstehenden Wochenende. Er war einsam in einem Land, in dem er sich zwar wohl, aber auf unscharfe Weise noch immer fremd fühlte.
Er hätte einfach nach Hause gehen können.
Oder doch zu Benoits Fest? Die Einladung seines französischen Kollegens, der im gleichen Londoner Stadtteil wie er endlich eine Wohnung gefunden hatte, hatte er schon vor Tagen dankend abgesagt. Small-Talk konnte Joern, wenn überhaupt, nur im Büro ertragen. Der schale Beigeschmack, den diese Feiern bei ihm im hinterließen, war auch von dem letzten Mal nicht abgeklungen. Meist ging er bei diesen Anlässen spät nachts nach Hause. Alleine, angetrunken – der Einsamkeit wegen, wie er sich selbst analysierte. Wenn eine Frau mit ihm die Party verließ, was selten vorkam, gab es entweder bedeutungslose Gespräche ohne zärtliche Nähe, oder aber lang aufgestaute Lust ohne wesentliche Kommunikation. Nichts von alledem wünschte er sich. Es ging ihm nicht um körperlich Liebe, diese könnte er in mannigfaltigen Formen vielfach käuflich erwerben. Joern wollte nicht kaufen, sondern verschenken. Seine Zärtlichkeit, seine Gedanken und Worte.
Er fuhr mit der Picadilly-Line nach Hause, die wegen des Wetters noch überfüllter als an anderen Freitagen war, stickiger und beängstigend.
In der dickflüssigen Menschenmenge hatte er plötzlich sein ganzes Leben satt, nicht nur wegen der inneren Leere, die er in sich wachsen fühlte, sondern auch, weil der Eindruck nicht weichen wollte, dass es immer anstrengender wurde, einen Sinn in allem zu finden. Früher einmal hatte er in seiner Arbeit einen Halt gefunden. Aber das war jetzt anders.
Seine Wohnung empfing ihn kalt. Es würde eine zeitlang dauern, bis die Heizung höher gestellt und die Räume wärm würden. Jörn tauschte seinen Anzug gegen Jogginghose und Pullover. Ihm war nach einem Bier oder ein Glas Rotwein zumute. Lieber Tee, der würde das Warten auf die Wärme ver-kürzen. „Herb Tea, creates a lullaby flavour to soothe your senses. This all natural, gentle cup of tea lets you curl up under a quilt of flavour and quiet the tensions of the world. There´s no calm like the sight from the spirit when you take this moment for rest and reflection“. Stand auf der Packung. Eine Empfehlung von Benoit. -----Original Message----- From: Asta [SMTP:AstaTesse@yahoo.de] To: emailflirt@webgroup.de Subject: Re: AW: Analyse + neu hier [Asta] Hallo alle zusammen, also, ich bin neu hier. Ich verfolge Eure Diskussionen jetzt seit ein paar Tagen und wollte mich nun doch mal einmischen...Ich bin gerade 31 geworden und lebe im Moment nicht in Deutschland.
[Klaus] Ich lasse mich gerade in Flirts gern gehen, stehe aber danach ungern dumm im Nebel. von sturmfisch | 09.03.06, 10:16 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - das buch es geht voran, das buch. der letzte teil (16 seiten) liegt ab jetzt in der ersten rohfassung vor. muss natuerlich noch mal kritisch gelesen und verbessert werden. aber dann hab ich es geschafft und kann das ganze als einheit noch mal verfeinern. von sturmfisch | 08.07.03, 22:47 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |
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by sturmfisch (24.03.08, 23:49)
Die Nacht "Die Nacht ist
still, und ihrer Stille verbergen sich die Träume." K. Gilbran
by sturmfisch (17.01.07, 21:57)
Dr. Gabriele Pauli
Durchsucht man Google nach Fotos der "Schönen Landrätin", findet man das beste...
by sturmfisch (14.01.07, 11:23)
Was ich gerade ... lese
[2007] [2006] Richard Powers: Der Klang der Zeit Adam Hochschild:...
by sturmfisch (09.01.07, 11:48)
Babel einer der besten Filme,
die ich seit langem im Kino gesehen habe. http://www.paramountvantage.com/babel/
by sturmfisch (14.12.06, 12:37)
Zeiten ohne Autobahnen Die Haare
fielen ihr ins Gesicht. „Verdammt“, fluchte sie, „warum habe ich...
by sturmfisch (18.09.06, 15:25)
Mary lächelte, als mache es
ihr überhaupt nichts aus, auf einem fast verlassenen Boot...
by sturmfisch (13.09.06, 17:06)
Max Mara »Magst du italienische
Mode? « »Klar « »Du Figur hast du ja dafür....
by sturmfisch (18.08.06, 10:42)
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