was aus mir kommt

schneefrau

es schneit, es schneit, es schneit. die welt wird ganz weiss draussen. und sauber. das licht der strassenlaternen spiegelt sich und erhellt die haeuser. auch ihre daecher sehen so rein aus, scheinen nur gutes zu bedecken. die schornsteine atmen ruhig, und die flocken schwirren leise in die welt der ruhelosen. selbst um mitternacht wuerde ich eine schneefrau bauen. und ihr einen schneemann an die seite stellen, damit ihr herz nicht erfriert.

was aus mir kommt

Geburtstag

Warzen, Ich und Gesellschaft

Die Haut ist eben nicht nur mechanisches Schutz- und Sinnesorgan nach außen hin, sondern steht ebenso für eine seelische Grenzfunktion: für die Abgrenzung und Bewahrung der Ich-Persönlichkeit. Bewußtes und Unbewußtes verschränken sich hier zu einer morpho-funktionellen Einheit, und sie zeigen dies noch so eindrucksvoll: im Erröten durch Wut oder Scham, in den juckenden neurodermitischen Effloreszenzen einer hypersensibilisierten Persönlichkeit, in der arrector-pili-Reaktion bei gruseligem Schauer oder zartem Berührtwerden und so fort. [...] Unsere eiskalte egozentrische, nach rücksichtslosem Wachstum strebende sykotische Gesellschaft, die ihre Wahrzeichen in Form von warzigen Atomeiern und gestielten Skyscrapern in die Welt entläßt ist die gesellschaftspolitische Seite, das ebenso egoistisch wuchernde, dann alles aufzehrende Karzinom die persönliche Dramatik und Tragik. Die an sich harmlose Warze ist daher ein bedeutsames Menetekel, das uns einen diesbezüglichen Fingerzeig liefern möchte.

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