Eine äthiopische Geschichte präsentiert uns einen alten Mann, der auf dem Sterbebett seine drei Söhne zu sich rief und ihnen sagte: »Ich kann meinen Besitz nicht in drei Teile teilen. Dann würde zu wenig für jeden von euch übrigbleiben. Daher habe ich beschlossen, alles dem zu vererben, der sich als der tüchtigste und klügste erweist. Mit anderen Worten: meinem besten Sohn. Ich habe für jeden von euch ein Geldstück auf den Tisch gelegt. Nehmt es. Derjenige, der mit diesem Geldstück etwas erwirbt, womit er die ganze Hütte füllen kann, wird alles bekommen. « Sie gingen. Der erste Sohn kaufte Stroh, doch damit konnte er die Hütte nur bis zur Hälfte füllen. Der zweite Sohn kaufte Säcke mit Federn, doch dadurch wurde die Hütte auch nicht voller. Der dritte Sohn – welcher die Erbschaft bekam – kaufte nur einen einzigen, kleinen Gegenstand. Eine Kerze. Er wartet, bis es Nacht wurde, zündete die Kerze an und erfüllte die Hütte mit Licht.

aus: Die Welt ist, was sie ist, von Jean-Claude Carriere.