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Donnerstag, 9. Februar 2006
was aus mir kommt Eisregen Eisregen sticht seine Kälte ins Gesicht, keine Minute, der Frost fliesst über die Haut. Kopfhaut zittert, Hose klebt. Brille im Schauer, die Welt als Mosaik. Tropfen an den Wimpern, Augen zucken. Kalt, es ist eiskalt. Ich bin Teil des ganzen, spuere, dass ich lebe. Gehe im Regen nach Hause. Dort wird es warm und trocken sein. von sturmfisch | 09.02.06, 10:21 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Dienstag, 24. Januar 2006
Werkstatt Das Blau ihrer Augen In der Ferne lag ihr zuhause, die Weite war ihr Leben. Naehe blieb ihr fremd, auch wenn sie sich immer wieder danach sehnte. In den dunklen Stunden des Tages. „Nicht der Weg ist das Ziel, das losgehen ist es“ fand sie. Wieder und wieder bestaetigt. Es gab Zeiten, da war sie gluecklich damit, an anderen verzweifelt. Welche dieser Zeiten wuerden sie morgen besuchen? Sie knipste das Nachttischlicht aus. Ein Ende war noch lange nicht in Sicht. Fand er. Sie dachte da anders, schwieg aber. Seine Hande suchten nach ihr. Sie mochte ihre Waerme, die Zaertlichkeit, die sie verschenkten. Aber nicht jetzt, nicht heute. Nicht morgen. Nie mehr. „Koennte ich ihm nur deutlich machen, dass es doch so war, ein Ende nicht nur in Sicht, sondern greifbar nahe war?“ Sie spuerte das deutlicher, als die Hand, die auf ihr lag. „Ich kann nicht mit Dir schlafen“ sprach sie in die Dunkelheit, „ich ...“. Aber da hoerte er schon nicht mehr hin. Die Hand blieb liegen. Morgen wuerde er aufwachen. Wie jeden Tag. Die Fenster waren leicht nur geoeffnet, Nachtluft schob die Vorhaenge beiseite. Aeste kratzten mit ihren Blaettern, die sie bald verlieren wuerden, an der Hauswand entlang. Ansonsten war es still. Nur das Schnarchen neben ihr. Und ein Brummen, Rauschen, Pulsieren in den Ohren. „Spring schon“ hoerte sie die Jungen hinter sich voll Ungeduld rufen, als sie sich das erste Mal vom Zehn-Meter-Turm stuerzte, vor vielen vielen Jahren. Das Licht unter Wasser war aehnlich diffus wie jetzt. Damals sprang sie als Maedchen, schwamm aber als Frau an Land. Mondschein zerfloss im Zimmer. Sie haette Zeitung lesen koennen, so licht war es. Stattdessen drueckte das Weiss der Decke auf ihre Augen. Selbst wenn sie sie schloss, sah sie nichts als Helligkeit. Ein Blatt Papier lag vor ihr. Sie wuerde es beschreiben muessen, sich den Qualen stellen, bis es druckreif sein wuerde. Eine neue Seite jener Zeitung, die sie ihr Leben nannte. Fuer wen schrieb sie? Diese Hand lag zu schwer auf ihrem Bauch. Wer las ihre Geschichten? Gerne haette sie gespuert, dass er es war, ihre Geschichte ihm wichtig waere. Selbst wenn er nicht moegen wuerde, was er sah. Aber er bewunderte nur das Blau ihrer Augen. von sturmfisch | 24.01.06, 15:27 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Dienstag, 3. Januar 2006
Werkstatt Joop „Mama, was machst Du mit Joop“ „Keine Angst, Raquel, es passiert ihm nichts“ „Aber warum schneidest Du ihm den Bauch auf?“ „Du hast Deinen Bär doch lieb, mein Schatz, oder?“ „Ohne ihn kann ich nicht schlafen“ „Es muss uns jetzt beide beschützen, Dein Joop“ „Und warum legst Du die schwarzen Säckchen aus Papas Laden in seinen Bauch?“ „Damit sie keiner findet“ „Sind da die Glitzersteine drin?“ „Ja, meine Süße“ „Joop wird gut aufpassen“ „Ich weiß“ „Mama, Joop fragt sich, warum Papa nicht selbst auf seine Steine aufpasst“ „Sag Joop, er musste vor uns weggehen“ „Mit den braunen Männern, die bei ihm waren?“ „Ja“ „Joop hatte Angst vor ihnen“ „Halte Joop gut fest, mein Schatz“ „Ja Mama“ „Joop friert, Mama.“ „Hier, wickele ihn in das Tuch“ „Jetzt ist ihm warm“ „Passt er auf uns auf?“ „Ja, und er hat keine Angst mehr vor den braunen Männern“ „Erklär ihm, die Narbe auf seinem Bauch ist unser grosses Geheimnis“ „Mama, Joop sagt, sie tut ihm gar nicht mehr weh“ „Mama, Joop kann nicht schlafen“ „Warum denn nicht?“ „Ihm ist wieder kalt, er hat Hunger, im Zug hier ist es so voll, eng und laut“ „Halte ihn ganz nah bei Dir“ „Er hat trotzdem Angst Mama“ „Kommt alle beide noch näher her zu mir“ „Wohin fahren wir denn mit Joop?“ „Joop weiss es ganz bestimmt“ „Mama, Joop ist eingeschlafen“ „Raquel?“ „Ja Mama“ „Sag mal, ist Dein Joop denn schon ein großer Bär?“ „Ja, er ist ganz groß und er hat überhaupt keine Angst“ „Siehst Du die Männer da vorne?“ „Die braunen, ja. Sie haben eben einer Puppe den Kopf abgerissen“ „Joop brauch keine Angst zu haben, die suchen nur irgendetwas“ „Er hat keine Angst. Joop wird Papas Steine beschützen“ „Das ist gut, die braunen Männer dürfen sie nicht bekommen“ „Joop ist der stärkst Bär der Welt“ „Ich weiß mein Schatz.“ „Raquel! Und Jopp, hör mir beide jetzt gut zu und tue genau das, was ich Euch sage!“ „Ja Mama“ „Erinnerst Du Dich an die Geschichte von dem Jungen, der fliegen konnte, wenn er es nur fest genug gewollte hatte?“ „Ja“ „Das können Stoffbären auch“ „Wirklich?“ „Frag Joop, er wird ´ja´ sagen“ „Mama, Joop hat Angst“ „Ich weiß mein Schatz. Aber er kann fliegen, selbst wenn er Angst hat“ „Joop zittert“ „Raquel, die braunen Männer suchen Joop. Geh nach hinten und halte ihn aus dem Zugfenster.“ „Aber er kann uns dann doch gar nicht mehr beschützen“ „Doch mein Kind, sogar besser noch. Geh jetzt. Schnell. Lass ihn dann los, Du wirst sehen, er wird fliegen.“ von sturmfisch | 03.01.06, 22:43 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ... Nächste Seite
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Die Nacht "Die Nacht ist
still, und ihrer Stille verbergen sich die Träume." K. Gilbran
by sturmfisch (17.01.07, 21:57)
Dr. Gabriele Pauli
Durchsucht man Google nach Fotos der "Schönen Landrätin", findet man das beste...
by sturmfisch (14.01.07, 11:23)
Was ich gerade ... lese
[2007] [2006] Richard Powers: Der Klang der Zeit Adam Hochschild:...
by sturmfisch (09.01.07, 11:48)
Babel einer der besten Filme,
die ich seit langem im Kino gesehen habe. http://www.paramountvantage.com/babel/
by sturmfisch (14.12.06, 12:37)
Zeiten ohne Autobahnen Die Haare
fielen ihr ins Gesicht. „Verdammt“, fluchte sie, „warum habe ich...
by sturmfisch (18.09.06, 15:25)
Mary lächelte, als mache es
ihr überhaupt nichts aus, auf einem fast verlassenen Boot...
by sturmfisch (13.09.06, 17:06)
Max Mara »Magst du italienische
Mode? « »Klar « »Du Figur hast du ja dafür....
by sturmfisch (18.08.06, 10:42)
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