Freitag, 17. März 2006
das buch Manager wegen SMS Probleme in Ketten „ Der in London lebende deutsche Manager Joern Schied kettete sich in einem Pariser Telefonladen aus Protest an, weil er von seiner Freundin in Frankreich keine SMS mehr empfangen kann. Das Roamingabkommen zwischen dem französischen und seinem englischen Provider ist wegen interner SMS Abrechnungsmodalitäten aufgehoben, die SMS Weiterleitung gestoppt. „Unsere Liebe wird zerstört“ meint der 39 Jährige, „Seit Tagen reden wir mit beiden Providern, und nichts passiert. SMS ist für uns so wichtig wie Telefongespräche“ bestätige seine Freundin, die seit einem halben Jahr als deutsche Vertreterin in einem internationales Forschungsprojekt an der Sarbonne arbeitet.“ Warum kann Asta mit ihrem deutschen Handy aus Frankreich keine SMS nach England schicken? Zu mir? Warum kommen die nicht an, oder durch, oder was weiß ich. Kostenfreie Servicenummer des Kundendienstes. Eine freundliche Stimme kann keine Auskunft geben. Möchte mit dem nächsthöheren Zuständigen sprechen. Auch Mister Browne kann nicht weiterhelfen, schlägt aber vor, mit unserem Großkundenbetreuer zu reden, er könne mich gerne verbinden. Loswerden, denke ich. Der Kundenbetreuer ist nicht an Problemen interessiert, will einen neuen Tarif verkaufen, zuckt zusammen, als ich den Wunsch äußere, mit seinem Vorgesetzten zu sprechen. Mister Strout sei Verkaufsleiter Europa, und sicher nicht zuständig, meint er verschüchtert. Genau, diesen Mister will ich sprechen. Ich bitte den Kundenbetreuer, es doch einfach zu versuchen, ich könne die Zuständigkeit ja dann direkt mit Mister Strout klären. Er stellt wortlos durch. »Daniel Strout« »Good Morning Sir. Mein Name ist Joern Schied. Ich habe ein Problem mit ihrem Netz. Werde aber seit fast einer Stunde bei ihnen hin und her verbunden, keiner scheint Bescheid zu wissen. Bin jetzt bei ihnen gelandet. Sie sind wohl so etwas wie meine letzte Hoffnung, glaube ich« »Das hört sich ja dramatisch an. Wie kann ich ihnen helfen?« »Meine Freundin, die ein deutsche Handy hat, kann mir seit einigen Tagen plötzlich keine SMS mehr aus Paris schicken. Keiner weiß warum. Das wäre die erste Beziehung, die aufgrund von GSM-Netzen zugrunde geht.« Lacht. Britischer Humor, Verständnis für die Skurrilitäten des Lebens. »Vielleicht solltet Ihr Euch besser öfter mal treffen ... « Süffisant vertraulich. Glaubt er, einen Teenager am Telefon zu haben? »Mister Strout, ich bin Projektmanager einer großen internationalen Bank hier in London, wir sind Großkunde bei Ihnen. Bin viel auf Dienstreisen, meine Freundin arbeitet mit einen Team an der Sarbonne in Paris. Leider lässt es unser Beruf nicht zu, dass wir uns so oft sehen, wie wir uns das wünschen.« »Oh, excuse me please. Ja, das kann ich verstehen. Ein Netzt in Frankreich sagen sie? Kann ich mich intern informieren, sie dann zurückrufen?« Na also, klappt doch. »Selbstverständlich, ich nehme sie beim Wort. Bye bye Mister Strout« Sicher ruft er zurück, ist eine Frage der Ehre, er hat bestimmt das Gefühl, etwas gutmachen zu müssen. Bin trotzdem gespannt. Nach einer halben Stunde. »Hello Mister Schied, habe mich umgehört: die Situation ist folgende: der französische Netzbetreiber nutzt eine SMS Vermittlungstechnologie, die von uns entwickelt wurde, die er aber leider nicht bezahlt hat. Aus diesem Grund haben wir den SMS Eingang von diesem Netz in unseres gesperrt. « »Sie schalten ab, ohne Ihre Kunden zu informieren? Egal. Danke ersteinmal. Wenn ich Sie recht verstehe, heißt das, dass das bei ihren Kollegen vom französischen Netz geregelt werden muss? « »Ja, so sieht es aus. Tut mir für Sie und ihre Freundin leid.« »Und sie könnten nicht vielleicht nur ihre Nummer durchlassen, im Na-men der Liebe sozusagen? « »Das lässt unsere Software leider nicht zu.« Höre ich einen süffisanten Unterton? Er ist jedenfalls amüsiert. »Ach ja, die Computer wieder mal. Trotzdem danke für Ihr Bemühen.« »Gerne geschehen, und viel Glück. Take care« »Thank you Mister Strout, bye bye « Die SMS Kommunikation fehlt mir. Es ist so einfach, ganz egal von wo, ein kurzes Lebenszeichen von sich zu geben, „du, ich denke gerade an Dich“ zu sagen. Bin sicher, die Briten haben das erst bemerkt, nachdem Asta ihre vielen SMS nach England verschickt hat und im Abrechnungssystem auffällige Differenzen festgestellt wurden. Vielleicht sollte ich bei einem Telefonladen in Paris vorbeischauen, ihnen unser SMS Problem erklären. Mich dann an einem Verkaufstisch anketten, nicht eher weggehen, bis endlich was passiert. Vielleicht kann ich ja auch die Presse informieren, wäre ein gefundenes Fressen. Vielleicht werde ich mit Polizeigewalt aus dem Laden entfernt. Foto auf der ersten Seite, Interview mit Asta und mir in Paris. Das wäre ein Spaß. Ist das Leben nicht schön, wenn die einzigen Probleme mit dem Versenden von SMS zu tun haben? Und der Liebe halt? von sturmfisch | 17.03.06, 10:13 | link me | - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |
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by sturmfisch (24.03.08, 23:49)
Die Nacht "Die Nacht ist
still, und ihrer Stille verbergen sich die Träume." K. Gilbran
by sturmfisch (17.01.07, 21:57)
Dr. Gabriele Pauli
Durchsucht man Google nach Fotos der "Schönen Landrätin", findet man das beste...
by sturmfisch (14.01.07, 11:23)
Was ich gerade ... lese
[2007] [2006] Richard Powers: Der Klang der Zeit Adam Hochschild:...
by sturmfisch (09.01.07, 11:48)
Babel einer der besten Filme,
die ich seit langem im Kino gesehen habe. http://www.paramountvantage.com/babel/
by sturmfisch (14.12.06, 12:37)
Zeiten ohne Autobahnen Die Haare
fielen ihr ins Gesicht. „Verdammt“, fluchte sie, „warum habe ich...
by sturmfisch (18.09.06, 15:25)
Mary lächelte, als mache es
ihr überhaupt nichts aus, auf einem fast verlassenen Boot...
by sturmfisch (13.09.06, 17:06)
Max Mara »Magst du italienische
Mode? « »Klar « »Du Figur hast du ja dafür....
by sturmfisch (18.08.06, 10:42)
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