Umzug

Das blaue Tagebuch

gehoert nicht mir - sondern einer Unbekannten. Ich habe es beim Ausraeumen in einem Schrank gefunden. Ganz hinten an der Ecke lag es. Zufall war es, denn ich fuehlte mit der Hand nach, ob alles ausgeraeumt war, denn es war zu dunkel.

Es ist fast genau 10 Jahre alt, von einer Frau geschrieben, die aus der Sicht ihrer neugeborenen Tochter schreibt. So in dem Stil von "Heute habe ich Mama aber ziemlich generft. Ich hatte naemlich keinen Hunger und wollte nicht essen, obwohl sie es wirklich versucht hat, mir schmackhaft zu machen. Pech gehabt. Morgen vielleicht wieder."

Sie schreibt das ganze Buch voll, in einem Zeitraum von fast einem Jahr. Etwa 10 Seiten vor dem Ende hoeren die Auszeichnungen abruppt auf.

Ich vermute, es gehoert meiner Vermieterin, die vor mir hier gelebt hat, bevor sie, ihr Mann und das Kind nach Paris umgezogen sind. Aber ich bin mir nicht sicher. Werde mal vorsichtig nachfragen, wie alt ihr Kind ist.

Le Journal de Camille, 23/09/92 a ...

was aus mir kommt

9 Stunden in Paris

Der Bahnhof in Bruessel ist am fruehen Morgen genauso wie ich: verschlafen.

Der Zug wartet. Auf der anderen Seite steht noch so einer, Richtung Amsterdam. Gefahren bin ich beide schon mehr als einmal.

Zum Glueck gibt es auch bei 330 km/h noch ein Fruehstueck.

WHO'S THAT GIRL? Da, ganz links? Keine Ahnung!

Nachdem die ersten Stunden im Buero erfolgreich waren, wird es Zeit was zum Mittagessen zu besorgen. Ein paar leckere Sandwiches beim Baecker um die Ecke, fuer ein Restaurant haben wir leider keine Zeit.

Das Meeting ist beendet und es gibt noch ein wenig Zeit, Pariser Luft zu schnuppern. Zum Glueck ist das Wetter schoen. Der letzte Zug geht um 22.45h. Soll ich solange hierbleiben und das Flair geniessen?

So richtig Lust hab ich dann doch nicht, planlos durch die Gegend zu laufen. Und in eines meiner Lieblingswunschrestaurants alleine zu gehen, hab ich auch keine Lust. Also zurueck zum Bahnhof.

Und nach Hause zurueck. War ein schoener Tag. Meeting war erfolgreich.