sturmfisch
 
Samstag, 27. Juli 2002


Tagebuecher II



noch mal ein paar Kostproben aelteren Datums:

Kostprobe IV (August 2001)

Drei Rosen

Vor langer Zeit, als es dunkel und kalt in mir und der Welt war, habe ich drei Rosen gepflanzt. Es war später Herbst. Ich weiß nicht, warum ich es getan habe, denn ich war mir nicht sicher, ob ich sie je blühen sehen wollte. Aber etwas in mir sehnte sich nach Wärme und Licht, dem tiefen Rot und verzaubernden Duft, den nur sie hervorbringen können, trotz der Stacheln, die ich so nahe am Herzen ahnte. Ich nannte sie Glaube, Hoffnung und Liebe. Fand den lichtesten Platz im Garten, bereitete den Boden und berührte mit erdigen Händen zärtlich ihre nackten Wurzeln, wohlwissend das ich dies nur einmal in diesem Leben tun werde. Ich erledigte, was es zu tun galt. Vorsichtig, unsicher, taub.

Der Frühling kam, die Rosen schlugen aus. Winzig zarte Blätter, später empfindliche Knospen. Im ersten Sommer blühten sie neugierig. Im zweiten größer, im dritten erwachsen und reif, voller Kraft, Farbe und Duft. Den ganzen Sommer lang.

Dann kam die Zeit, meine Rosen zu verlassen. Ich konnte es tun, denn sie waren längst mit mir verwachsen, diese drei; am größten jedoch unter ihnen die Liebe.

Kostprobe V

Tag des Regenbogens

Heimliches Donnergrollen jenseits des Horizonts Schwere Schwingungen in schwüler Sommerluft Dumpfes Hintergrundgrummeln, mehr erahnt als gehört Helles Licht in schwebender Hitze.

Plötzliches Rauschen, fliegende Bäume, springende Farben Flatternde Schwalben und endlich Kühle

Dunkles Grau ersteigt aus dem Meer empor Zerschnitten mit zuckendem Blitz Prasselndes Klatschen Schwere Tropfen im Sonnenschein.

Die Natur im Widerspruch zu sich selbst Grenzgang des Lichts.

Unvermittelt ist er da, Alles überragend, jeglichen Zweifels erhaben Über der Dunkelheit die Leuchtkraft der Farben Wunder des Regenlichts.

Maasholm Bad, 9. Juli 2002


 

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was aus mir kommt

Tagebuecher



von vielen Jahren schon mal alle zusammengesucht und auf einen Stapel gelegt. Nicht schlecht, und das Blaettern ist spannend. Manches ist wirklich schon sehr lange her und "abgeschlossen", mit anderen Gedanken kann ich mich auch heute, viele viele Jahre spaeter auch noch anfreunden.

Kostprobe 1 (Sept. 1982)

Die Last des Alltaeglichen verdraengt den Zauber des Besonderen. Isolde geht mir nicht aus dem Kopf. Ich glaube, ich werde ihr morgen ein paar Bluemchen schenken. In mir spuere ich eine unheimlich starke Sensibilitaet. Sicher ist sie von "aussen" nicht zu sehen. Zaertlichkeit und Agression, beides kaempft in mir und mit keinem kann ich richtig umgehen. Ich erlebe und wuensche mehr, als ich aufschreibe. Fuer vieles gibt es keine Worte, und vieles straeubt sich, aufgeschrieben zu werden. Das Leben besteht nicht nur aus Definierbarem.

Kostprobe 2 (1978)

Gefuehle, Ihr seid so vielfaeltig, so vielfaeltig destruktiv so destruktiv schoen, so schoen um wahr zu sein! Seid ihr wahr? Oder seid ihr nur ein Spiel, Illusion?

Gefuehle, Ihr seid so unendlich schoen, so schoen unendlich so oft traurig so traurig oft! Seid ihr oft? Oder seid ihr immer da, und wacht nur ab und zu auf? In neuer Gestalt In neuer Umgebung Mit neuen Zielen? Ein Feuer, waermend Licht spendend versengend blendend. Aber einen Zweck, Sie zu erkennen trotz Blindheit und verhaertetem Herzen

Kostprobe 3 (auch 1978)

Du bist wie ein wunderschoener Vogel der nur ab und zu zu sehen ist. Und jedes Mal, wenn ich Dich erblicke, und Du mir einen scheuen Blick zeigst, erbebt mein Herz im Tiefsten.

Lieber Vogel, ich moechte Dich laenger sehen, nein, nicht dass Du in einem Kaefig sitzt, dann waerst Du nicht mehr der, den ich liebe, sondern Du sollst frei fliegen, nur ab und zu auf meinem Baum vor meinem Fenster sitzen und Dein Lied singen. Vielleicht baue ich mir dann auch eine Huette auf dem Baum, direkt unter Deinem Nest. Ich will Dir Dein Futter nicht hinstellen, aber Dir zeigen, wo es das beste gibt. Ich will Dir keine Noten zum singen geben, aber Dir sagen, welches Lied ich mag.


 

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was aus mir kommt

das beste an



ramazzoti (dem saenger) ist sein vorname. ansonsten find ich das alkoholische getraenk gleichen namens auch gut. ist allerdings noch zu frueh dafuer. fuer die musik jedoch nicht.

ramazotti

jedenfalls ist er einer der menschen, die ich gerne einmal interviewen moechte, neben herbert groenemeyer und phil collins. um mal nur ein paar aus der musikszene zu nennen. ach ja, und den udo lindenberg wuerde ich auch noch sprechen wollen.

ueberlege mir gerade, welche 10 personen auf meiner wunschliste fuer ein interveiw stehen ... tbc


 

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