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was aus mir kommt

Sieben Tage Wahnsinn II



angeregt durch Peter Seewalds gleichnamigen Beitrag in dem Süddeutsche Zeitung Magazin vom letzten Wochenende, berichte ich auch einmal von meinem alltäglichen Wahnsinn, mit derselben Frage, in welcher Welt wir eigentlich leben.

1. Montag. 8.00 Uhr. Die Arbeitswoche beginnt zu früh. Konferenz im Hotel um die Ecke zum Thema Globale Standards bei kommerziellem Datenaustausch. Verabredung mit einer amerikanischen Kollegin, die ich nur vom Email her kenne. Fast wie blind-date. Sie entpuppt sich als "talkative business women" und sitzt im weltweiten Komitee zur Standardisierung von Produktdatensynchronisation. Obwohl wir im gleichen Unternehmen arbeiten, hat sie keine Ahnung wie wir hier in Europa organisiert sind, welche Themen aktuell sind und wie wir mit den Kunden zusammenarbeiten. Ist aber trotzdem der Meinung, weltweite Standards definieren zu können. Haaaaaaaaaaaaaallo.... 11.00 Uhr. Pause. Ich stelle wieder einmal fest, das Networking mir nicht liegt. 14.00 Uhr. Heute ist sowieso ein seltsamer Tag, bin nämlich gleichzeitig zu einer anderen Konferenz eingeladen, in der Nähe des Flughafens. Antworten auf die Frage, weshalb Kollaboration innerhalb der Vertriebswege auch für Hersteller wichtig sei. Mit Networking Lunch. Bin der einzige ohne Anzug (alle dunkelgrau bis schwarz) und Krawatte (nur eine, die ich gut ausgewählt finde). Schlipslos hilft, den Schwarm von Unternehmensberatern sowie Soft- und Hardwarefuzzies auf Abstand zu halten. Aber das Essen ist gut. Modern Fuse, würde ich sagen. Das Meeting ist für "seniour and executive manager", daher wohl die Krawatten. Ist gut für's Ego, finde ich. Ob's sonst was gebracht hat, bezweifle ich. Der letzte Sprecher findet einfach kein Ende, so selbstverliebt ist er in seinen Beitrag. Dafür entdecke ich die ersten Mücken des Jahres, die im abendlichen Sonnenlicht vor dem Fenster in kleinen Schwärmen umherschweben. Ob die erfrieren, wenn die Sonne weg ist? Und wenn nicht, wo schlafen die eigentlich? Zum Abschluss gibt es Cocktails. Wieder mit Networking. 18.00 Uhr. Ich fahre lieber mit 0 Promille zu Ikea um die Ecke und kaufe mir endlich die zwei Billy Einlegeböden und den Aufsatz. Es ist leer. Ganz neues Ikeagefühl. Bekomme Angst, dass die zuschließen und ich noch drin bin. 19.30 Uhr. Telefonstunde. 20.15 Uhr. Montags ist "Fernsehfilm der Woche" Tag. Anspruchsvoll und unterhaltend muss kein Gegensatz sein. 22.00 Uhr. 500 Wörter zum Thema Weblog als "proposal" für eine Konferenz in Wien schreiben und ans Büro gemailt. Weil zuhause hab' ich keinen Drucker, und Korrektur am Bildschirm lesen mag ich nicht. 23.15 Uhr. Billy noch schnell aufbauen, und Networking. Diesmal allerdings richtig, im Netz der Netze, und diesen Beitrag schreiben. 0.30 Uhr. Zu spät ins Bett.

2. Dienstag 8.00 Uhr. Meeting 9.00 Uhr. Meeting 11.00 Uhr. Meeting 13.00 Uhr. Es warten 7 Anrufe auf dem Anrufbeantworter, 40 Emails im "Intray". Im Büro wird es heiß, weil die Sonne reinscheint in den Glasbau. 13.10 Uhr. Johannes sucht eine Wohnung in B. Am schwarzen Brett hängt eine. Bespreche es mit ihm, ist bei mir um die Ecke, wäre schön. 13.15 Uhr. Kündige mich für Samstagmorgen zum Frühstück bei meiner Mutter an. Bea wird mitkommen und sie endlich auch kennenlernen. Wir sollen Brötchen mitbringen. 13.20 Uhr. Louise ist krank. Noch drei Wochen bis zu ihrer Entbindung. Hoffentlich kommt das Kind nicht im Büro zur Welt 13.30 Uhr. Ein Kollege zeigt mir ein Beförderungschreiben einer Kollegin. Mir wird schlecht. 13.40 Uhr. Lade ein Paar, das wir am Samstag auf einer Party kennengelernt haben, zum Abendessen ein. Die waren ganz nett. 13.50 Uhr. Gedichte sind schön. 14.00 Uhr. Meeting 16.00 Uhr. Spreche mit Kollegen in Holland, Italien. Und denen um mich herum. Ist fast egal, ob am Telefon oder direkt. Nachdem ein Kollege, mit dem ich enge zusammenarbeite, mich mal "Calimero" genannt habe, versuche ich sanfter auf ihn zuzugehen. Er hat nen Scheissjob, und ich muss es ja nicht schlimmer machen. Mehr Arbeit als Leute. Und er kann nicht "nein" sagen. Das Definieren von Arbeitsabläufen wird da nicht helfen, Probleme von links nach rechts schieben löst sie leider ebenfalls nicht. 18.50 Uhr. Den Kindern geht es im Schnee beim Skifahren super gut. Die Kleine lacht sich kaputt, sie sei richtig geflogen, als sie über die Hubbel auf dem Gletscher gefahren ist. Jessica schreibt mit ihrer Mutter ein Diktat. Die Zeugnisse sprachen eine klare Sprache. 19.00 Uhr. Der Brief an eine Mitarbeiterin der Europäischen Institutionen wird durchleuchtet. Hochsicherheit. 19.20 Uhr. Statt im Supermarkt was zu essen zu kaufen, gehe ich zu einer Frittenbude. Einige Menschen sitzen draußen auf den Bänken und essen. Besser als im Neonlicht in der Kassenschlange zu stehen. Ein Bier verkneife ich mir.

3. Mittwoch 7.15 Uhr. Autowerkstatt. Ist ein kleiner unabhängiger Familienbetrieb. Sohn macht Kundendienst, Vater Mechaniker, Mutter hilft aus. Sie erzählt mir, wie zart und liebreizend Asiatinnen seien. Ihr Sohn ist mit einer verheiratet und fährt mit ihr für vier Wochen Urlaub dorthin. Hoffentlich wird die Inspektion nicht zu teuer, ich kann mir nur zwei Wochen Urlaub an der Ostsee leisten. 7.50 Uhr. Kaffee und Pain au Chocolat am Garde du Midi. Ich mag Bahnhöfe und Flughäfen. Die Idee des Unterwegsseins, aktiven Lebens und kein Stillstand. Trotzdem sitze ich bequem am Tisch und schaue zu. 8.20 Uhr. Treffen mit Kollegin am Gleis 4, TGV nach Amsterdam. Statt wie sonst noch eine Stunde zu schlafen und was zu lesen, wird der Termin vorbereitet, offene Fragen durchgekaut. Business eben. Der Zug hat zwei Lokomotiven: eine vorne am Zug, die andere neben mir. 10.50 Uhr. Taxi zum Büro. »Hast du die Adresse?« »Nein« »Ich rufe an, sollen die mit dem Fahrer sprechen«. Gut, dass es diese Mobiltelefone gibt. Besser organisiert sind wir deswegen nicht. 11.20 Uhr. In der Kantine gibt es im wesentlichen Brot, Käse und Milch. Wir nehmen, was wir brauchen mit ins Besprechungszimmer. 14.00 Uhr. Alles ist klar und besprochen. Erfolg. Prima. Wir fahren früher zurück als geplant. 15.00 Uhr. Der Bahnmitarbeiter erklärt, das der nächste Zug in einer Stunde geht, obwohl an der Anzeigetafel 15.10h steht. »Sie können ja mit der sprechen. Ich sage die Wahrheit.« 15.10 Uhr. Der CD-Laden hat immer gute Sonderangebote. Normalpreisige Ware kann man ja fast nicht mehr kaufen, die Silberlinge werden immer teurer. 19.00 Uhr. Zuhause. Sage Kinobesuch mit Bea und Katrin ab, bin zu müde. Im Schrank steht noch ein Paket Pasta und eine Dose Sugo. Buono appetito. 20.00 Uhr. Text für blogtalk-Konferenz noch mal abchecken. 493 Wörter. 21.20 Uhr. Höre eine der gekauften CDs und bin im Himmel. Göttliche Stimme hat sie, die Norah Jones

4. Donnerstag 8.30 Uhr. Auto von Werkstatt abholen. Die fliegen sicherlich Business-Class. 8.54 Uhr. Cappuccino aus der Kantine. Marina, eine Kollegin, die mir erzählt, sie habe nur noch knapp zwei Jahre zur Rente, berichtet von R*. Sie war eine der dynamischsten Frauen im Business, die ich je erlebt habe. Voller Energie, Enthusiasmus und Können. Wurde gefeuert, mit dicker Abfindung. Sie hat gelacht, eine lange Weltreise gemacht und schnell wieder einen Job gefunden. Jetzt ist sie tot. Gehirnblutung. Verursacht durch Stress und Depression. Die erste Operation hat ihr das Leben verlängert, die zweite beendet. Dieselbe wäre sie nie wieder gewesen, wenn überhaupt. In Gedanken zünde ich ihr eine Kerze an, und werde morgen meinen "medical check" terminieren. 9.00 Uhr. Meeting. 9.59 Uhr. Warum ist die Zeit immer vorbei, wenn es an die heißen Kartoffeln geht? 10.30 Uhr. Wir haben neue Leute eingestellt. Fangen also wieder bei Adam und Eva an, alles zu erklären. Und wenn sie dann gut sind, gehen sie woanders hin, wo es entweder mehr Geld gibt, oder mehr "Karriere". Und ich? 11.00 Uhr. Stelle fest, habe meine Baseline in MSProjekt zerschossen oder verloren. Mist. Es ist manchmal wichtiger zu wissen, wo wer was verspätet hat, statt nach vorne zu schauen. Bei uns jedenfalls, im Moment. Die Affen schnattern in den Bäumen. 12.00 Uhr. Mittagessen im Restaurant mit befreundeten Kollegen. Klatsch. Denkt man jedenfalls. Wir sind aber alle gut "connected". Das, was besprochen wird, wird später offiziell bestätigt. Von ganz oben dann. 13.00 Uhr. Endlich ein paar Stunden ohne Meetings. Email wird ignoriert und was gearbeitet. 18.30 Uhr. S* ist Erste beim Skiabfahrtsrennen geworden, J* Sechste (von sieben). Beide haben eine Medaille gewonnen, und ich bin stolz auf sie. 20.15 Uhr. In neu eröffneten Nightshop um die Ecke was zu essen gekauft: frischen Kartoffelsalat, Tandorie- und Lachssandwich, eine große Dose Bier. Essen ist vorzüglich, schließlich wird der Laden von zwei Köchen geführt. Teurer als im Supermarkt, aber besser. Und ich brauche nichts zubereiten zuhause. Nur Musik anmachen. 21.00 Uhr. Waschmaschine (weiße Wäsche, weiße Wäsche Spülmittel, Calgon, 60 Grad). Drei Hemden (schwarz) bügeln. Gästezimmer aufräumen. Schade, dass B* erst einmal nicht zu Besuch kommt, ihr Auto ist nur noch zu Kurzstrecken zu gebrauchen. 22.50 Uhr. Mein Paper zur blocktalk-Konferenz als RTF abgeschickt. Mal schauen, ob's ankommt, inhaltlich meine ich - weil sonderlich hochtrabend ist's nicht. Das Abstrakt auf meine Website genommen, und gleich den ersten Schreibfehler entdeckt. Im ersten Satz natürlich. 23.10 Uhr Wäsche aufhängen. Hoffentlich trocknen die T-Shirts bis morgen

5 Freitag. 8.15 Uhr. Espresso weckt Lebensgeister 9.00 Uhr. Meeting. Global und lokal sind zwei unterschiedliche Ebenen, und nicht unbedingt kompatibel. Was in Amerika funktioniert, ist nur begrenzt auf Europa übertragbar. Wissen tun wir das schon lange, aber es fällt mitunter schwer, danach zu handeln, sowohl strategisch als auch ganz pragmatisch. „Think global - act local“ eben. 10.15 Uhr. Zwei Stunden zum aufarbeiten des Liegengebliebenem 10.50 Uhr. Die Kollegen im Frankfurter Büro haben Probleme, wie sich nach ein paar Emails und Telefonaten herausstellt. Statt jetzt in ein Kommunikationsdesaster zu verfallen, entscheide ich, am Montag dort zu sein um bei den Gesprächen und Analysen zu helfen. Bin ohnehin in der Nähe, das Wochenende jedenfalls. 12.20 Uhr. Schnell ein Sandwich essen. 14.00 Uhr. PC ausschalten, Telefon auf Handy umleiten. Die wichtigen Leute wissen, wo sie mich Montag finden. 14.10 Uhr. Auto in der Waschstrasse. Wurde Zeit, sonst wächst sich das Moos noch fest. 14.30 Uhr. Zuhause schnell die Sachen für’s Wochenende einpacken. Jetzt für eine Nacht mehr. 14.45 Uhr. Termin bei Bank, Überweisungen, Visa-Karte abholen. Liegt alles schon seit Tagen bereit, war aber zu faul für’s Homebanking. 15.10 Uhr. Bea abholen. 15.15 Uhr. Die Autobahn ist frei und Sonne scheint. Sonnenbrille rausholen und aufs Gas drücken. 16.20 Uhr. Wie oft bin ich diese Strecke wohl schon gefahren? Hundert Mal dürften es sicher sein. Denke über den Begriff „Heimat“ nach. Mir kommt jeder Baum bekannt vor. 19.00 Uhr. Wir überqueren den Taunus. Heimatgefühl, trotz Dunkelheit. 19.20 Uhr. Bei meinem Bruder beziehen wir Quartier, machen uns frisch und beschließen, essen zu gehen. Eines meiner Lieblingsrestaurants hat zu, also fahren wir zum Italiener. Der Chef lobt meine Sprachkenntnisse, dabei habe ich nur was zu essen bestellt. Sie eröffnen heute noch eine Italienische Weinstube, die an das Restaurant angeschlossen sei und natürlich versprechen wir, später hereinzuschauen. Etwas später singt dort eine vollbusige blonde Dame italienische Lieder. Nicht schlecht, aber Pino Daniele wäre mir lieber. Der Weißwein aus dem Gebiet der Langhe ist zu warm, dafür wird toller Käse gereicht, später noch Salami und Schinken. Zur Feier des Eröffnungstages. Wir bleiben die einzigen Gäste, Besitzer und Angestellte feiern an einem anderen Tisch unter sich. Schade, denn dort offenbart sich ein Stück italienischer Lebenskunst, an der wir nicht teilhaben. Werden wohl nicht wieder hingehen. 0.20 Uhr. Das Gästebett ist gemacht.

6. Samstag 8.00 Uhr. Das Gästebett, ein Klappsofa ist nicht so bequem, wie es aussah. 10.00 Uhr. Frühstück bei meiner Mutter. Klasse – wie immer. 12.15 Uhr. Ab ins Einkaufszentrum. Habe noch einen Geschenkgutschein für 70 Euro im Buchladen einzulösen. Toll, Bücher kaufen zu können, ohne sich um die Kosten zu kümmern. Natürlich sprenge ich den Gutscheinrahmen. Im benachbarten Mediamarkt lacht mich die Scannerabteilung an. Ich entscheide mich, das billigste Gerät zu erwerben, das 1200x1200 Auflösung hat. Ohne vorher Marktforschung betrieben und das beste Preis-Leistungsverhältnis erarbeitet zu haben. Weil das bei mir immer in kostspieligeren Anschaffungen endet. Und natürlich noch eine CD (muss mich schwer zurückhalten) und zwei Videos gekauft. Deutschland ist billiger, das zeigt der Euro sofort. Und der Vergleich gilt für Paris, Brüssel, London, Amsterdam, Glasgow, Madrid. 15.10 Uhr. Das Shopping-Center nervt. Zu viele Menschen in dem Konsumtempel. 15.30 Uhr. Ich zeige Bea einige meiner „alten“ Wirkungsstätten. Zivildienst in Kirchengemeinde. In der Kirche wird Orgel gespielt. War lange nicht mehr da und es fühlt sich gut an. Ob die Schlüssel für den Glockenturm in ihrem alten Versteck liegen? Was wohl aus den Menschen geworden ist, die mir in dieser Zeit nahe waren? 16.10 Uhr. Wir fahren zum Schloss, das jetzt ein Hotel ist und setzen uns in die Halle, die Queen Victoria vor hundert Jahren eingerichtet hat. Der Kamin brennt. Für 3 Euro bekommen wir neben dem Kaffe zusätzlich zur überwältigenden Atmosphäre ein Glas Wasser gereicht, englisches Gebäck und weiße Stoffservietten. Und einen gutsortierten Tisch mit Tageszeitungen. Very civilized. Nebenan, in der Bibliothek gibt es den „Afternoon Tea“ für 21 Euro pro Person. Dafür ist die Führung durch das Haus dann kostenlos. Im Schlafzimmer der Queen, Raum 117 haben schon viele Berühmtheiten genächtigt, zum Beispiel Brescheniew, Kohl, Prinz Charles. Zum Preis von 1.400 Euro die Nacht. Ob uns das Zimmer gefalle? Eher nicht mein Stil, und in einem Bett, in dem diese Menschen gelegen haben, möchte ich ungern schlafen – deren Gedanken scheinen in dem Raum zu kleben. Da wären Albträume wohl vorprogrammiert. 17.00 Uhr. Besuch bei meiner Ex-Schwiergermutter. Bin froh, dass ich sie mir als Freundin erhalten konnte. Sie freut sich. 19.00 Uhr. Der Film, den wir im Kino mit meinem Bruder sehen wollten, läuft noch nicht. Alternativ schlage ich original Frankfurter Kneipe und anschließend Museum vor. 19.45 Uhr. Bei einem Fünferbembel kommt Stimmung auf, und der Wagner macht die besten gegrillten Schweinshaxen. Das muss einfach sein. Der Ober ist ein Original und machst Späße. Kann ich auch. „Ei du, sach emol, von was fuernem Vochel war den nu des Fleisch?“ – „Wenn ich dir des jetzt sage würde, wuerd’ste kotze“. So sind sie, meine Hessen. 21.30 Uhr. In der Schirn Kunsthalle Frankfurt ist der vorletzte Tag der Matisse-Ausstellung. Die erste, bei der auch in Frankfurt Menschen Schlange standen, um sie zu sehen. Und sie ist bist 24 Uhr geöffnet. D.h. am Faschingssamstagabend um diese Zeit wenige Besucher. Die Scherenschnitte sind einzigartig. Viele Bilder kennt man, aber dass er sie ausgeschnitten („in die Farbe schneiden“) hat, war neu für mich. Zitat aus seinem Buch „Jazz“: „Hauende sind nichts anderes als die Verlängerung der Sensibilität und Intelligenz“. Ich kaufe den Katalog, den es nur noch in englisch gibt. Und lese, dass er aus dem deutsch übersetzt wurde. Nach Frankfurt ist die Ausstellung in Berlin. Vielleicht sehe ich sie dort noch einmal. 23.00 Uhr. Zwei meiner Lieblingskneipen in Fussnähe des Römers haben geschlossen. Gute Nacht Frankfurt. Das Leben lebt auch nach Börsenschluß.

7. Sonntag. 9.30 Uhr. Matthias holt frische Brötchen. An der Tankstelle. Bei uns gäbe es die beim Bäcker. Es regnet, ist grau. 10.30 Uhr. Die Sonne zeigt sich schüchtern. Wir gehen spazieren. Durch das Tal, an dem wir als Kinder nachmittagelang Schlitten gefahren sind. Dann Besichtigung der Altstadt. Das Haus, in dem wir als Kinder gelebt haben, dann später, nach langen Jahren und anderen Orten, ein kleines Häuschen in der Nähe. Die damaligen Nachbarn sind noch immer gute Freunde und winken uns herein. 12.30 Uhr. Lange Gespräche unter Freunden. 15.00 Uhr. Rückweg zu meinem Bruder. Zwischendurch im Kurhaus mit Blick über die vernebelte Rhein-Main-Ebene einen Kaffee und ne Kleinigkeit zu essen. 15.50 Uhr Auf alten Geheimwegen zum Flughafen, neuer ICE-Bahnhof am Terminal 1. Der Weg dorthin könnte ausgeschildert sein. Bea fahrt mit dem Zug nach München zu ihrer Mutter, ich mit dem Auto zurück zu meiner. 17.00 Uhr. Bei einem Glas Sekt besprechen wir alles mögliche. Sie hat noch sechs Wochen zu arbeiten, dann fängt die Rente an. Sie macht sich Gedanken, was sie mit ihrer Zeit dann anfangen soll. Ich wünschte, ich wäre in dieser Lage. Meine Tage sind immer zu kurz. 20.15 Uhr. Der Tatort sieht auch nicht anders aus als bei uns. Danach geht meine Mutter schlafen, ich fange diesen Text an und bereite mich auf Montag vor.


 

    
 
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